
Ein Windrad, zwei Transportwege und ein Berg von Genehmigungen
Bevor ein Schwerlastzug überhaupt startet, stapeln sich Aktenordner, Freigaben und Routenpläne. Für eine komplette Anlage sind oft bis zu 15 Transporte nötig: Turmsegmente, Gondel und mehrere Rotorblätter.
Länge, Höhe, Gewicht – die Maße jeder Windkraftanlage bestimmen, welche Strecken geprüft, Brücken vermessen und Begleitfahrzeuge eingeplant werden.
Nicht immer ist der direkte Weg der beste. Eine längere Umleitung, die enge Kurven umgeht, kann am Ende schneller und günstiger sein. Und oft ist die Kombination aus Straßen- und Schiffsweg die einzige praktikable Lösung.

Von Deutschland bis Brasilien – Transport über Kontinente
Ein Beispiel aus der Praxis: der Export einer Anlage nach Brasilien. Was nach einem simplen Übersee-Transport klingt, entpuppt sich in der Realität als logistischer Balanceakt über zwei Kontinente. Hafenabstimmungen, Zollfreigaben, nationale Lizenzen – um nur einige Schritte zu nennen, die sitzen müssen, damit die Fracht pünktlich den Bestimmungsort erreicht.
Gerade die Dimensionen spielen auch hier eine Rolle: Das Gewicht eines Rotorblatts der Windkraftanlage entscheidet, ob es im Hafen als Stückgut verladen wird oder ob Roll-on/Roll-off-Schiffe gebraucht werden. Ein falscher Ansatz und einige Tage sind futsch.
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Wir sorgen dafür, dass aus Papier Pläne werden – und aus Plänen Bewegung.

Dimensionen, die alles sprengen: Wenn 100 Tonnen durch die Straßen rollen
Wie lang ist ein Windradflügel? Bei modernen Rotorblättern sprechen wir über Dimensionen von 70 bis über 90 Metern – länger als ein Fußballfeld.
Ein einzelner Windradflügel wiegt rund 20 Tonnen, in Extremfällen sogar mehr. Dieses enorme Gewicht des Rotorblatts am Windrad beeinflusst nicht nur die Wahl des Fahrzeugs, sondern auch jede Kurvenfahrt und jede Brückendurchquerung.
Ganz zu schweigen von der Windradgondel. Die bringt gut und gerne bis zu 100 Tonnen auf die Waage, Turmsegmente oft noch mehr. Zusammengenommen ergeben die Maße einer Windkraftanlage mehrere hundert Tonnen – verteilt auf eine Vielzahl von Spezialtransporten.

Hightech zu Land und auf See
Spezialfahrzeuge sind für einen solchen Transport essenziell. Nehmen wir beispielsweise den teleskopierbaren Sattelauflieger. Dieser passt sich der Länge der Windradflügel an und ermöglicht, dass ein 80-Meter-Blatt selbst durch enge Kurven gelenkt werden kann. Hydraulisch steuerbare Achsen verteilen das Gewicht eines Flügels am Windrad so, dass jede Brücke sicher passiert werden kann.
Und wenn’s noch schwerer wird?
Dann kommen modulare Selbstfahrer zum Einsatz. Jede Achse lenkbar, jede Bewegung präzise – so wandern Gondeln und Turmsegmente millimetergenau über Straßen und Rampen, bei denen kaum ein Fingerbreit Luft bleibt. Auf See übernehmen RoRo-Schiffe oder Kräne die Fracht – je nachdem, ob sie rollt oder gehoben werden muss.
Größer, schwerer, weiter: Wohin sich der Transport entwickelt
Mit jeder neuen Anlagengeneration steigen Spannweite und Masse. Rotorblätter von 90 Metern Länge sind längst Realität – schwer genug, dass selbst Spezialtransporter an ihre Grenzen stoßen. Für die Logistik bedeutet das: vorausschauende Planung, bei der jede Brücke, jede Kurve und jeder Meter Straße zählt.
Erfolgreiche Transporte entstehen Monate vor der ersten Fahrt. Simulationen, Genehmigungen und erfahrene Teams bereiten alles vor, damit die Giganten der Energiewende nicht nur ankommen, sondern pünktlich und sicher stehen, wo sie gebraucht werden.
Wer einmal gesehen hat, wie ein Rotorblatt bei Nacht durch eine enge Ortschaft manövriert wird, weiß: Hier steckt mehr dahinter als Muskelkraft – hier zählt Planung im Millimeterbereich.